Diana, was fasziniert dich an der Funktion Chief of Staff?
Was mich an der Rolle fasziniert, ist ihre Vielschichtigkeit. Als Chief of Staff bewegst du dich zwischen Strategie und Umsetzung, bist nah an Entscheidungsprozessen und hast einen ganzheitlichen Blick auf die Organisation.
In Deutschland ist der Begriff noch nicht überall angekommen – viele denken bei „Stabchef“ an Politik oder Militär. Tatsächlich geht es in modernen Unternehmen darum, im CEO-Office als strategische:r Partner:in Themen zu verbinden, Prioritäten zu setzen und die C-Suite zu orchestrieren. Ich selbst kam ursprünglich aus der Vorstandsassistenz, habe aber gemerkt, dass ich mehr strategisch arbeiten wollte. Daraus entstand meine Leidenschaft für diese Rolle – und dafür, wie sich Management-Etagen und Supportfunktionen weiterentwickeln.
Wie unterscheidet sich Chief of Staff von Chief of Culture & Innovation oder Transformationsmanager?
Der Chief of Staff ist oft die Brücke zwischen all diesen Zukunftsrollen. Während Chief of Culture & Innovation oder Transformationsmanager thematisch fokussieren, hat der Chief of Staff den Gesamtblick: Kommunikation, Prozesse, Prioritäten und Kultur. Er ist kein Erfüllungsgehilfe, sondern ein strategischer Partner – intrapreneurial und unternehmensorientiert.
Können Menschen aus Assistenzfunktionen in diese Rolle hineinwachsen?
Ja — oft passiert beides: Manche Unternehmen schreiben die Rolle gezielt aus, andere Mitarbeitende erarbeiten sie sich organisch. Wer von der Assistenz zum Chief of Staff wächst, muss ein neues Rollenverständnis entwickeln: weg von Kalender-Management hin zu Priorisierung, Strategie und Wirkung. Und ja: auch die Fähigkeit, unpopuläre Entscheidungen zu vertreten, gehört dazu.
Wie viel Einfluss hat ein Chief of Staff wirklich?
Das hängt davon ab, wie die CEO-Haltung ist. Ein Chief of Staff kann ein mächtiger Hebel sein – aber nur, wenn die Führung diesen Raum gibt. Idealerweise ist der Chief of Staff ein Dirigent, der Struktur und Kultur in Harmonie bringt. Der aktuelle Generationswechsel in Führungsetagen schafft zudem neue Freiräume für diese Rolle.
Monika: Bei der OTTO-Group ist der Chief of Staff zum Beispiel ein enger Vertrauter in einer Stabstelle mit großen Gestaltungsmöglichkeiten.
Wie passt der Corporate Cultivator dazu?
Ein Chief of Staff mit Cultivator-Kompetenz ist ein starkes Match. Kultur wächst nicht per Beschluss – sie muss gepflegt werden. Wer gleichzeitig strategisch denkt und kultivierend wirkt, kann Kultur als nachhaltigen Hebel für Zukunftsfähigkeit implementieren. Das ist kein Feelgood, sondern Strategie.
Und welche Haltung braucht ein erfolgreicher Chief of Staff?
Drei Dinge: strategische Klarheit, kommunikative Exzellenz und eine Haltung ohne eigene Agenda – immer das Wohl des Unternehmens im Blick. Leadership beginnt nicht mit einem Titel, sondern mit Haltung. Reflexionsfähigkeit, Mut und emotionale Tiefe sind genauso wichtig wie Datenkompetenz und strukturelle Fähigkeiten.
Danke Diana für Deine Einschätzung.
Worauf du jetzt achten kannst
Wenn du aus der Assistenz kommst und in Richtung Chief of Staff willst: schärfe dein strategisches Denken, arbeite an deiner kommunikativen Präsenz und kultiviere Haltung mit einer Ausbildung zum Chief of Staff mit Diana Brandl.
Wenn du als Führungskraft suchst: verankere die Rolle klar – nur so entfaltet sie den gewünschten Hebel.
TiPP: Erlebe Zukunftsgestalter:innen live bei den NOW!DAYS, dem Lab für neue Rollen, echte Haltung und menschliche Zukunftsarbeit.


