Ein bisschen Feelgood Management – die sogenannte„light-Version“ funktioniert nicht – ganz im Gegenteil, wenn die Geschäftsführung nicht wirklich dahinter steht, ihre Unternehmenskultur im Sinne der GOODplace Disziplinen anpassen zu wollen, dann geht die Implementierung gründlich schief, wie jüngst am Beispiel von Goodgame Studios zu beobachten ist.
Das Spieleunternehmen Goodgame Studios hat sich Feelgood Management auf die Fahnen geschrieben. Jedoch nur oberflächlich, wie die DIE ZEIT online berichtet. Es wird die These aufgestellt, dass Mitarbeitern die Feelgood Kultur aufgestülpt wird, um sie „ruhig zu halten“ – sozusagen als Alibi-Funktion, denn der Wunsch nach Mitbestimmung von Seiten der Mitarbeiter wurde offensichtlich nicht aufgegriffen.
Risiko Feelgood Management-Light
Das Beispiel des Spieleentwicklers Goodgame macht deutlich, dass Feelgood-Light bei der Belegschaft nicht gut ankommt, im höchsten Maße kontraproduktiv ist (die Talentiertersten gehen als Erstes, …) und das Risiko eines enormen Imageschadens birgt. Professionelles Feelgood Management hingegen schafft die Rahmenbedingungen für eine humane Arbeits- und Feelgood Kultur im Unternehmen, in der die Bedürfnisse der Mitarbeiter proaktiv wahrgenommen werden. Erfolgsentscheidend für die Implementierung ist die aktive Unterstützung der Geschäftsführung – zeitlich wie monetär. Beispiele von Firmen, die auf professionelles Feelgood Management setzen, sind Jimdo und comspace. Der Erfolg gibt Ihnen recht, – beide Firmen erhalten überdurchschnittlich viele Initiativ-Bewerbungen von heissumworbenen IT-Talenten. Jimdo gewinnt zudem 2014 den Gründerpreis!
Professionelles Feelgood Management
Definition
Professionelles Feelgood Management schafft den Rahmen für eine humane Arbeits- und Feelgood Kultur im Unternehmen, in der die Bedürfnisse der Mitarbeiter proaktiv wahrgenommen werden.
Aufgabe
Professionelles Feelgood Management gestaltet wichtige Rahmenbedingungen, damit Mitarbeiter in ihrer Arbeitszeit ihr volles Potential ausschöpfen können und Spaß dabei haben. Es gilt, den Menschen in den Mittelpunkt des Handels zu setzen, dazu gehören Themen wie:
- der Auf- und Ausbau von vertrauensschaffenden Maßnahmen, wie die Förderung von Kommunikation, Vernetzung, Gemeinschaft und Wissenstransfer im Unternehmen
- die Bildung einer wertvollen Feedback-Kultur
- das Leben einer aktiven Fehlerkultur
- Freiraum für selbstgesteuertes, flexibles Arbeiten
- die Schaffung einer guten Willkommenskultur für neue Mitarbeiter.
Was es nicht ist
Reiner Aktivismus, wie z.B. Kickertisch, Obstkorb oder Entertainment Events, die oft wenig den wirklich echten Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden, ist hier fehl am Platz.
Was es ist
Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wie das Berufsprofil des Feelgood Managers zeigt, das vom Fraunhofer Institut und GOODplace entwickelt wurde.
Interessierte laden wir gerne zu unserem Feelgood Management Grundlagen Kurs ein. Hier wird herausgearbeitet was professionelles Feelgood Management im Unternehmen bewirken kann, und welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, damit es erfolgreich ist. Zudem, bietet der Kurs die Möglichkeit, sich mit Mitarbeitern von Unternehmen auszutauschen, die dieses Thema ernsthaft angehen und das Mandat dafür haben.
———————————————————————————————————
Autorin:
Monika Kraus-Wildegger, Gründerin von GOODplace und Feelgood Management Expertin. GOODplace steht für neues Denken und neues Arbeiten in Unternehmen. Hier diskutieren Kopf- und Wissensarbeiter, welche Arbeitskultur sie von modernen Unternehmen erwarten.