Die GOODplace-Umfrage unter Feelgood Manager*innen und Kulturgestaltern, welche Chancen und Potentiale Feelgood Management Unternehmen in Krisenzeiten bietet, gibt einen hoffnungsvollen positiven Blick auf eine neue Arbeits-Normalität frei.
Die Corona-Pandemie mit dem einhergehenden Bruch der Arbeits- und Lebens-Routinen und dem Gewohnten schärft bei vielen Mitarbeitenden die Sinne und Wahrnehmung auf das Wesentliche. In der Viruskrise erfahren menschliche Nähe, sozialer Kontakt und Zusammenhalt als gelebte Werte in der Gesellschaft und in Unternehmen eine noch nie dagewesene Renaissance.
Das Thema Wertschätzung bekommt in der Krise einen wichtigen Stellenwert, so die Einschätzung unter den Feelgood Managern. Die Chancen und Potentiale für die Feelgood Management Unternehmen einen Handlungsrahmen bietet, um erfolgreich durch Krisen- und Umbruchzeiten zu navigieren, liegen zusammengefasst in:
- Neues Bewusstsein für Miteinander und Solidarität in Unternehmen
- Digitalisierung wird Realität, aber als Vehikel und nicht als Feind im Arbeitsleben
- Homeoffice als Selbstverständlichkeit
- Offenheit und Aufbruchsstimmung für neue Arbeitswelten.
Einen tieferen Einblick in die aktuelle gesellschaftliche und betriebliche Wahrnehmung und Einschätzung der befragten Feelgood- und Kulturgestalter, vermitteln folgende Beitragsauszüge.
Britta Asanović-Berchtold, Feelgood Manager*in, Boehriger Ingelheim RCV, Wien:
Meiner Meinung nach wird die Welt nicht mehr sein, wie sie war. Wir werden das als Chance wahrnehmen. Die Pandemie zeigt wie wertvoll Gesundheit, Familie, Freundschaft und Freiheit sind und nicht als selbstverständlich gelten, sondern man sich auch aktiv darum bemühen muss. Die Arbeitswelt lernt im Moment, dass die „Systemerhalter“ gerade die Mitarbeiter sind, die entweder dort wo es möglich ist noch vor Ort alles am Laufen halten oder die Homeoffice-Mitarbeiter, die remote die Stellung halten. Das Wertvollste an der Arbeit sind die Menschen die Arbeit „ausführen“. Wenn man wertgeschätzt wurde und weiter wird, dann arbeitet jede und jeder auch in diesen Situationen gerne und gibt sein Bestes. Und etwas was nun auch endlich wahrgenommen werden muss – es sind die Menschen im Supermarkt, Müllabfuhr, im Gesundheitswesen, in der Altenbetreuung, die das Leben am Leben halten. Meine große Hoffnung ist es, dass diese Berufsgruppen nun endlich die nötige Anerkennung (auch finanziell) erhalten! In Zukunft wird die Möglichkeit des Homeoffice als Selbstverständlichkeit integriert werden, da auch die letzten Führungskräfte nun merken, dass man den Mitarbeitern vertrauen kann, wenn man sie wertschätzend behandelt. Feelgood ist in der momentanen Krisenzeit elementar wichtig. Als Feelgood Managerin versorge ich meine Mitarbeiter jeden Tag mit aufmunternden Mails, mit Tipps für Homeoffice, Unterhaltung mit Kindern, schnellen Rezepten usw. Es ist unglaublich welche Resonanz es gibt. Wir halten Video Meetings um uns zu „sehen“ und das Miteinander wird noch mehr „gelebt“ als schon vorher. Also verbreite ich Freude wo und wann immer ich kann und lebe weiterhin aus voller Überzeugung mein „Feelgood“. Ich wünsche allen Gesundheit und das die Viruskrise schnell vorüber geht.
Kirsten Bort-Mandt, Feelgood Manager*in und Personal- und Organisationsentwicklerin, AOK Systems:
Mit Corona sind vermeintlich unvorstellbare Dinge Realität geworden (alle im Homeoffice und wir sind immer noch produktiv? vielleicht sogar effizienter?!). Längst vergessene Werte und Güter treten zum Vorschein und werden sogar knapp (war Rücksicht und menschliche Nähe noch in? Nun ist sie verboten und alle sehnen sich nach ihr? Wo kommt dieser Zusammenhalt plötzlich her? ). Kleine Dinge und Gesten werden sichtbar, bekommen die Gelegenheit Wirkung zu entfalten, egal ob der Einkaufsgang, der Respekt vor Berufsgruppen oder die bereitgestellte Dusche für den Fernfahrer. Wichtig ist, die Menschen meinen es plötzlich ernst, im Hilfsangebot wie in der Wertschätzung. Digitalisierung wird Realität, aber als Vehikel und nicht als Feind im Arbeitsleben wie auch privat, wenn Webtelefonate plötzlich der Kanal zu den Enkeln sind.
Wenn Disruption für so viele Menschen spürbar, aber eben auch als bewältigbar erlebt wird, dann ist das reales Umdenken in der Masse und kann ein Ausgangspunkt für Veränderung sein. Oberflächlichkeit verschwindet und Substanz in allen Bereichen wird geschätzt. Dies zu erhalten und dauerhaft ins Arbeitsleben zu tragen, tagtäglich erlebbar zu machen, dafür kann Feelgood Management das Vehikel sein und der Faktor Menschlichkeit kann sich exponentiell ausbreiten, so wie aktuell der Corona Virus.
Markus Munz, Feelgood Manager und Schlüsselerlebnis-Gründer:
Durch die Krise sind Firmen und Menschen gezwungen worden, die Perspektive zu verändern, alte Handlungsmuster und Formen der Zusammenarbeit zu überdenken. Viele Menschen und Firmen bekommen Zeit, grundsätzliche, organisatorische und kulturelle Themen zu hinterfragen und zu verändern. Dies wird aus meiner Sicht den von uns beschrieben Kulturwandel beschleunigen und völlig neue Möglichkeiten erschließen, den Mensch in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen.
Im Einzelnen:
Mindset: Durch den temporären Verlust von Sozialer Nähe werden die Menschen den Wert persönlicher und wertschätzender zwischenmenschlicher Beziehungen wieder mehr zu schätzen wissen. Zum anderen werden menschliche Werte, wie solidarischer Zusammenhalt und respektvoller Umgang miteinander auf geradezu existenzielle Art und Weise „geübt“.
Vertrauenskultur: Unternehmen „des alten Schlages“ müssen zwangsläufig Kontrolle aufgeben (z.B. Home Office Betrieb). Es wird zu neuen Formen der Zusammenarbeit und des Vertrauens kommen, da Mitarbeiter sich diese Freiheiten nicht mehr so schnell nehmen lassen und Unternehmen erkennen werden, dass es gar keinen anderen Weg mehr geben wird als den, auf Vertrauen zu setzen statt auf Kontrolle und Anweisung.
Kollaboration: Neue Formen der Zusammenarbeit und der Kommunikation können und müssen im Echtbetrieb geübt werden. Firmen werden zusammenarbeiten, um am Markt bestehen zu bleiben.
Netzwerken und das teilen von Wissen wird zu einer existenziellen Frage. Solidarität durch vielfältige Hilfen ist gefragt und wird im Denken der Menschen eine Veränderung bewirken, die man beibehält. Miteinander satt gegeneinander ist angesagt. Weltweit!
Die sinnvolle Nutzung aller digitalen Medien könnte möglicherweise zu einem bewussten und achtsamen „digitalen Mindset“ und einem achtsameren Umgang mit den sozialen Medien führen.
Ideenkultur: Kreativität aller, und damit von jedem Einzelnen ist mehr denn je gefragt, um sich dieser existenziellen Krise zu stellen. Formate werden sich ausbilden, die durch Netzwerke und Zusammenarbeit entstehen.
Soweit meine vordringlichen Gedanken in aller Kürze. Bleibt gesund!
Pia Schaf, Coach, Brainery:
Die Menschen lernen nun den persönlichen Kontakt und Austausch wert zu schätzen. Wir bauchen die Resonanz, die durch persönlichen Kontakt entsteht. Der persönliche Umgang wird zukünftig respektvoller sein (hoffe ich).
Wolfgang Kinkele, Kommunikatios-Berater, Kimukom:
Chancen: Die Arbeitswelt wird nach der Zäsur wesentlich mehr Offenheit für neue Arbeitswelten beherbergen. Dies aus ökonomischer und ökologischer Sicht. Das (schon leicht gestresste) Thema Wertschätzung bekommt einen exponierten Stellenwert. Warum? Na ja, da brauchen wir uns ja nur in den eigenen 4 Wänden umsehen und in ein paar Wochen eventuell auch im Kühlschrank und auf dem Konto. Die zwischenmenschliche Komponente wird in naher Zukunft so richtig auf den Prüfstand gestellt. Wenn der in meinem Umfeld überwiegend entstandene freundliche und respektvolle Umgang untereinander sich auch in den nächsten Wochen hält, dann glaube ich erwächst tatsächlich ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt. Gefragt ist dann sicherlich eine Unterstützung in der Lenkung und Strukturierung der neuen Optionen einer Zusammenarbeit in Unternehmen.
Potenziale: Die Entwicklung von Eigenverantwortlichkeit, Effizienz, Motivation und Freude an der Arbeit im Homeoffice und im Unternehmen kann eine Dynamik über eine mögliche „Aufbruchstimmung“ in eine neue Zeit beinhalten und die, wie z.B. in dem jüngst stattgefundenen Hackathon – initiiert von der Bundesregierung – die in jedem innewohnende Kreativität freisetzten.
FAZIT:
Das Kultivieren von Wertschätzung und Menschlichkeit durch Feelgood Manager*innen birgt ein enormes wertschöpfendes Potential und Chancen für Unternehmen.
Ob Krise oder digitaler Wandel: Feelgood Management ist aktueller und notwendiger denn je.
Vielen Dank allen Beitragenden für die wunderbaren von Herzen kommenden Gedanken.
Wir ernten immer, was wir säen
Alfred Selacher; Schweizer Lebenskünstler
Monika Kraus-Wildegger
CEO + Gründerin von GOODplace, Vordenkerin und Expertin für Feelgood Management
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