Gastbeitrag von Gabriele Fendl, erste zertifizierte GOODplace® Certified Feelgood Managerin, zum Unterschied zwischen der Rolle eines Feelgood Managers und eines „Wellbeing Managers“.
Wer sich derzeit mit der neuen agilen Arbeitswelt und deren Anforderungen beschäftigt, kommt am Berufsbild des Feelgood Managers nicht vorbei. Unlängst haben gerade Firmen aus dem Medien- und Kreativ-Bereich erkannt, dass es im Unternehmen jemanden geben muss, der sich um gutes Betriebsklima kümmert und für eine dynamische Wohlfühlatmosphäre sorgt. Denn zufriedene Mitarbeiter, die gerne ins Büro kommen, sind das wichtigste Kapital für ein Unternehmen. Studien belegen, sie sind besonders engagiert und tragen bis zu 4, 5 mal mehr zum Umsatzwachstum bei.
Doch was macht eigentlich ein Feelgood Manager?
Stellt man diese Frage, erhält man in 9 von 10 Fällen die Antwort: Der Feelgood Manager ist dazu da, Firmenevents zu organisieren, sich um das Mittagessen zu kümmern und für positive Stimmung zu sorgen. Ebenso verhält es sich, wenn man die Stellenanzeigen der Firmen liest, die einen Feelgood Manager suchen. Gesucht wird häufig nicht ein Feelgood Manager, sondern jemand, der sich um das Wohlbefinden der Mitarbeiter sorgt – ein Wellbeing Manager.
Ist ein Feelgood Manager ein Wellbeing Manager oder doch etwas ganz anderes?
Auf den ersten Blick scheinen beide Jobprofile identisch zu sein, doch bei genauerer Betrachtung stellt man wesentliche Unterschiede fest:
Der Wellbeing Manager ist jemanden, der sich um Firmenfeiern, das Mittagessen, die kleinen Aufmerksamkeiten und um die Probleme der Mitarbeiter kümmert – die gute Seele bzw. das Organisationstalent des Unternehmens.
Doch der Feelgood Manager ist weit mehr als das. Und weder der Feelgood Manager noch der Wellbeing Manager haben mit dem Bild eines „Firmenbespaßers“ etwas gemeinsam. Mitarbeiter wollen heutzutage auf Augenhöhe Ihre Bedürfnisse kommunizieren und mitgestalten können. Dafür braucht es neue Rollen und Ansprechpartner in Unternehmen.
Ein Feelgood Manager ist jemand, der sowohl die Kommunikations- und Unternehmenskultur prägt und fördert, sich für Unternehmenswerte einsetzt, Rahmenbedingungen für Feelgoodkultur im Unternehmen etabliert und für eine optimale Arbeitsumgebung sorgt. Er/Sie hat zum einen eine Beraterfunktion und zum anderen die Funktion als Vertrauensmanager. Hierdurch wird er/sie ein wichtiger Bestandteil für erfolgreiches Mitarbeiterbranding. Das Wirkungs- und Aufgabengebiet umfasst also weit mehr als nur für positive Stimmung zu sorgen, sondern schafft die Basis für bessere Zusammenarbeit, Vernetzung und Wissensaustausch im Unternehmen – Stichwort Lernende Organisation.
Fazit:
Es wird also deutlich, dass es sich beim Feelgood Manager und dem Wellbeing Manager um zwei verschiedene Kompetenzprofile handelt, die sich jedoch wunderbar ergänzen. Gerade in kleineren Firmen wird man am Anfang den Wellbeing Manager und den Feelgood Manager in Personalunion erleben. Dennoch sollte sich jeder Feelgood Manager fragen, ob er die Rolle des Feelgood Managers oder eher die des Wellbeing Managers ausübt. Das Risiko von unerfüllbaren Erwartungen von Seiten der Geschäftsführung und Belegschaft kann schnell aus einem Schritt in die richtige Richtung, Irritation und Frustration bei allen Beteiligten auslösen und wirkt hochgradig kontraproduktiv.
Ein Appell an Unternehmen
Jedes Unternehmen, dass die Position des Feelgood Managers besetzten möchte, sollte sich daher klar werden, ob es einen professionellen Feelgood Manager sucht oder vielleicht doch eher einen Wellbeing Manager. Das Anforderungsprofil für einen Feelgood Manager unterscheidet sich im Leistungs- und Kompetenzbereich substantiell von dem eines „Wellbeing Managers“, der dem Caring Bereich zu zuordnen ist. Beide Rollen sind wichtig und unterstützen Unternehmen auf verschiedenen Ebenen bei der Transformation in eine moderne Arbeitwelt.

Gabriele Fendl ist als Steuer-Expertin für verschiedene Unternehmen im Einsatz. Als Feelgood Managerin ist sie zudem für ein Münchner Medienunternehmen tätig. Ihre Fachausbildung zum GOODplace® Certified Feelgood Manager befähigt sie, Feelgood Management in Unternehmen zu implementieren.