Gastbeitrag von Regina Walter, angehende Feelgood Managerin und ihre Gedanken zum aktuellen Stand von Stellenausschreibungen für Feelgood Manager Jobs:
Über diese große, neue Sache „Feelgood Management“ hat man als Unternehmer schon hier und da etwas gehört, vielleicht sogar den einen oder anderen Fachbeitrag über den Zukunftsberuf des Feelgood Managers gelesen. Einige Firmenlenker haben sich dabei gedacht „Mensch, das klingt gut und wichtig, das brauchen wir in unserem Betrieb auch!“
Nun stellen sich die Unternehmer berechtige Fragen: Wie soll das umgesetzt werden? Was macht so ein Feelgood Manager den ganzen Tag über? Hält der die Kollegen von der Arbeit ab?
Die Position des Feelgood Managers mal eben schaffen
Um vielleicht das Thema schnell umzusetzen, ploppen momentan halbherzige Stellenausschreibungen auf, die eindeutig dem Jobprofil einer Assistentin bzw. Sekretärin entsprechen – aber eben einer mit besonders viel Herz.
Nach Obst-, Kaffee- und Getränkebestellung und natürlich den Reisebuchungen kann der „Office Manager plus Benefits“ dann noch gleich das e i n e Sommerevent und die eine Weihnachtsfeier organisieren. Damit sollten doch nun wieder alle Mitarbeiter im Unternehmen rundum happy sein und der „goodplace to work“ ist geschaffen.
Das Feelgood Manager Mißverständnis!
An dieser Stelle muss eindeutig widersprochen werden! Das entspricht nicht dem Feelgood Management. Es reicht nicht aus gratis Obst, Kaffee mit einen Tischkicker hinzustellen. Es geht um das ganzheitliche Konzept der Arbeit. Insbesondere das Miteinander arbeiten, ob abteilungsübergreifend oder aber natürlich auch abteilungsintern. Das genaue Hinhören nach den wirklichen Belangen der Mitarbeiter bringt moderne Unternehmen nach vorne.
Unsere Arbeitswelt – Zeit für Veränderungen
Die Arbeitswelten ändern sich gerade, das besagen nicht nur Vorhersagen renommierter Institute, sondern man kann es bereits in einigen Unternehmen erleben. Natürlich wird es in manchen Branchen oder Firmen etwas länger dauern, aber der Feelgood Manager wird zum festen Bestandteil des Büroalltags, davon bin ich überzeugt.
Die neuen Generationen der Mitarbeiter möchten nicht nur ihr Leben selbst gestalten, sondern eben auch ihre Arbeitswelt beeinflussen und mitgestalten können, denn sie gehört schließlich zum Leben dazu. Sie werden zum Unternehmer im Unternehmen. Dabei ist der Feelgood Manager in dem gesamten Unternehmenswerk ein enorm wichtiges Werkzeug!
Es ist nicht alles schlecht… aber da geht mehr!
Ein Beispiel sind die Unternehmenswerte. Diese werden häufig für viel Geld in eine wunderschöne gestaltete Broschüre gepresst oder prangern gar künstlerisch wertvoll an den Bürowänden. Diese Vorgehensweise sieht in der Tat wahrscheinlich sehr schön aus, aber ist wiederum nicht der Garant dafür, dass sich tatsächlich jeder Mitarbeiter damit auseinander setzt oder sich im besten Fall gar damit identifizieren kann.
Die Feelgood Manager machen diese Werte erlebbar und fühlbar. Vertrauen, Zusammenhalt und Offenheit werden zum einen personifiziert, aber auch zum anderen gemeinsam erlebt und gestaltet. Mitarbeiter haben einen festen, neutralen Ansprechpartner, der auch etwas bewirken kann.
Warum das Ganze überhaupt?
Die großen Vorteile, die Feelgood Management für Unternehmen bietet, sind ganz klar:
- Standortattraktivität steigt
- Fachkräfte bleiben dem Unternehmen erhalten und weitere angezogen
- Mitarbeiterfluktuation sinkt
- HR wird entlastet
- Ressourcen und Budget für Mitarbeiterrekrutierung -und bindung sinken
- zufriedene Mitarbeiter sind enorm effizienter.
Das Fazit:
Natürlich ist der „Office Manager plus Benefits“ momentan schon ein guter Anfang, dennoch einfach noch nicht die finale Lösung.
Man muss dieses Thema strategisch und konzeptionell angehen. Die große Bitte an Unternehmer ist daher, sich mit dem Thema tiefer zu beschäftigen, sich vielleicht Experten ins Haus zu holen, damit diese eine Feelgood-Analyse durchführen können. Zeitgleich ist es wichtig, die Position des Feelgood Managers mit Gestaltungs- und Entscheidungsbefugnissen auszustatten. Denn, nur mit einer klaren Strategie und einem bedarfsgerechten Konzept ist professionelles Feelgood Management erfolgreich.
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Und das denken wir von GOODplace:
Liebe Regina,
danke für Deinen wertvollen Beitrag. Du schreibst uns aus der Seele. Wir erleben im Alltag auch immer wieder, dass das Berufsbild noch deutlich unterschätzt wird. Es geht in der Tat nicht nur um die Organisation des schon viel zitierten Obstkorbs oder Kicker-Tischs, sondern der Feelgood Manager steht genau – wie Du sagst – dafür, die Werte des Unternehmens fühl- und sichtbar zu machen. Identifizieren, wo noch „Luft nach oben“ im Unternehmen ist. Und auch zu bestärken, was im Unternehmen schon gut läuft. In diesem Zusammenhang möchten wir noch mal auf das Feelgood Manager/in Jobprofil hinweisen, das von der Fraunhofer KAI-Initiative für bessere Kopfarbeit in Zusammenarbeit mit GOODplace entwickelt wurde. Unser Appell an Unternehmen: Nutzen Sie das Jobprofil als Grundlage für Ihre Stellenausschreibung!
Wir wünschen Dir für Deine Jobsuche auf jeden Fall viel Erfolg.
Dein GOODplace-Team
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Gastautorin: Regina Walter
Wie kam ich zum Feelgood Management?
Ich halte dieses Thema für sehr wichtig, weil unser Leben wichtig ist. Ich arbeite sehr gerne, aber möchte dies mit einer gesunden Work-Life-Balance machen. Da dies nicht so einfach zu sein scheint, möchte ich als Feelgood Manager, Projektleiter, Vertrauensperson, Motivator, Office-Management-Profi und Organisationstalent mit Unternehmen und Mitarbeitern das Feelgood Management konzeptionell und strategisch umsetzen, aufbauen und weiter ausbauen. Durch die modulare GOODplace Qualifizierung zum Feelgood Manager bringe ich das erforderliche Fachwissen mit.
Kontakt: Xing