Whow, was für eine Veranstaltung! Hochkäratige Gäste, tolle Beiträge, viel Inspiration – für uns als GOODplace eine Bestätigung: Unsere Arbeitswelt verändert sich gewaltig – und wir sind mitten drin!
Arbeit als Gestaltungsmittel für selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu verstehen!
An der großen Beteiligungszahl konnte man klar erkennen, das Thema ist angekommen und interessiert viele, in der Welt der Wissensarbeiter und Kreativen. Die Digitalisierung verändert Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend. Es macht schon Spaß zu sehen, womit wir als GOODplace uns tagtäglich auseinandersetzen, ist nun auch bei vielen Unternehmen angekommen – die Grenzen zwischen Lebens- und Arbeitswelt verwischen,und es gilt als erstrebenswert, dass der Beruf und die Berufung möglichst deckungsgleich sind. Arbeit als Gestaltungsmittel für selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu verstehen.
Kleiner Abriß der Themen, die die neue Arbeitswelt bewegen
Auftakt war die Ansprache des 1. Oberbürgermeisters von Hamburg, Olaf Scholz, der – und das hat mich beeindruckt – Goethe zitierte, der bereits voraussagte: „Dass alles nicht so bleibt, wie es mal mal war“ das gilt heute mehr als je zuvor. Und so ist auch die Politik gefragt, diesem Paradigmenwechsel zu folgen.
Doch wirklich beeindruckend war der Vortrag von Jeremy Rifkins, führender Gesellschaftstheoretiker und Vordenker, der mit seiner Thesen „Der Kapitalismus hat seinen Höhepunkt überschritten und ist im Niedergang begriffen“ aufschreckt und Mut macht zugleich. Der spricht von dem „Internet der Dinge“ und den „collaborative commons“, ein System des kollaborativen Gemeinguts, das auf Teilen statt Besitzen beruht. Er erklärt, dass der Niedergang des jetzigen Systems wesentlich mit der Entwicklung der Digitalsierung zu tun hat. Wenn man seinen Thesen zuhört, ahnt wohl jeder im Publikum, dass diese Entwicklung nicht mehr zu ignorieren ist und selbstverständlich Änderungen in der Gedanken- und Arbeitswelt nach sich ziehen wird.
Nachfolgend wurde rege über die Strategien der Arbeitswelt von morgen diskutiert. Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand Dt. Telekom, Frau Prof. Dr. Gesche Joost, Professorin für Designforschung an der Uni der Künste Berlin, sowie Christian Beinke, Innovationsberater Dank Horse, waren sich einig, dass wir derzeit die umfassendsten Wandel der Arbeitswelt seit der industriellen Revolution erleben. Strukturen, Strategien – und das Denken darüber – verändern sich. Die Digitalisierung, die demografische Entwicklung sowie der Wertewandel nachfolgender Generationen sind Treiber – ich finde wertvolle!! – dieser Entwicklung.
Christian Beinke beschrieb das Arbeitsklima bei der Innovationsagentur Dark Horse. Alles funktioniert demokratisch, wobei es zwei Hutträger gibt, die in die Teams hineinhorchen, vergleichbar mit der Funktion eines Feelgood Managers. Die klassischen Unternehmensberater klopfen bereits an seine Tür, da sie den Digitalisierungs-Trend mit den vorherrschenden Geschäftsmodellen nicht bedienen können. Ein Zeichen dafür, dass die neue Denke auch bei den traditionellen Unternehmen angekommen ist? Teilweise, wie uns Thomas Sattelberger bestätigte. Es gibt es immer noch einen hohen Anteil an Führungskräften, bei denen dies noch nicht der Fall ist. Er prophezeite jedoch auch, dass Unternehmen, die sich diesem Wandel nicht anpassen oder den Paradigmenwechsel verschlafen haben, keine Zukunft haben werden. In diesem Zusammenhang, forderte er ein, dass Deutschland einen „frischen“ Mittelstand braucht.
Best Practise
Die Kreativwirtschaft zählt zu den fortschrittlichsten Branchen im Digitalisierungsprozess, ist aber auch besonders stark von den Folgen der Entwicklung betroffen. Musik, Filme, Literatur und journalistische Inhalte – um nur einige Branchen zu nennen – werden zunehmend im Netz konsumiert. Daher verlieren etablierte Geschäftsmodelle an Wert und müssen in das digitale Zeitalter transformiert werden. Was gedeutet das? In der Vortragsreihe „Digital ist anders – der Wandel der Kreativgesellschaft mit der Digitalisierung“ gaben junge Unternehmen und StartUps Einblicke in ihre Strategien und wie sie mit dem digitalen Wandel umgehen.
Die Session „Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Zeiten radikaler Transparenz“ – u.a. mit GOODplace Unternehmen MINISTRY im Panel – zeigt noch mal deutlich auf, dass die Arbeitgebermarke in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend wichtiger wird. Da helfen keine Hochglanzbroschüren, die eine heile Arbeitswelt versprechen. Im Zeitalter von Bewertungstoolen kommt die „wahre“ Kultur schnell an Licht. Der Ruf nach echter Transparenz wird deutlich lauter! Fragen, wie passt der Arbeitgeber zu meinen Bedürfnissen, sind keine Ausnahmeerscheinung. Unternehmen müssen sich zunehmend auf neue Arbeitsanforderungen, wie Lebensphasenflexibilität, Homeoffice, der Wunsch nach selbstbestimmten Arbeiten und vieles mehr einstellen. Der Wunsch nach „Feelgood Kultur“ im Unternehmen ist deutlich spürbar …
Was haben wir gelernt?
Die Skepsis diesem Wertewandel gegenüber weicht immer mehr dem „Begreifen und Umsetzen“. Wir haben uns gefreut, so viele Unternehmen kennen zu lernen, die den Gedanken der neuen Arbeitswelt folgen. Weiter so!
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Petra Siemoneit steuert unsere Sales- und Onlinemarketing-Aktivitäten. Außerdem beobachtet Sie, was Medien über GOODplace schreiben, stellt Highlights vor oder macht sich so ihre eigenen Gedanken. Schreiben zählt zu ihren Leidenschaften.