Gastbeitrag von Raimund Schmelzer, Geschäftsführer Gute Gesellschaft mbH, über die Wichtigkeit von Lob als Anerkennungs- und Wohlfühlfaktor in Unternehmen.
Deuschland – Land des Lobs?
Bedauerlicherweise befinden wir uns, was das Loben angeht, in Deutschland gewissermaßen in einem Entwicklungsland. Laut Umfrage des Marktforschungsunternehmens Forum von 2014 gab weniger als die Hälfte der Befragten an, regelmäßig für gute Arbeit gelobt zu werden (48%). Ähnliches belegt auch der aktuelle Fehlzeitenreport 2016 vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Die repräsentative Studie zeigt zudem, dass für Mitarbeiter vor allem die Loyalität des Arbeitgebers (78%) und der Aspekt des Lobes (69%) im Arbeitsalltag wichtig ist und eine gute und gesundheitsfördernde Unternehmenskultur ausmachen. Die Studie zeigt auch: Lob und Wertschätzung hält Mitarbeiter gesund und führt zu einer Verringerung der Fehlzeiten von bis zu fünfzig Prozent!
Andere Analysen gehen davon aus, dass die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund von innerer Kündigung sich auf 75 bis 100 Milliarden Euro jährlich belaufen.
Was Lob auslöst
Werden Mitarbeiter danach gefragt, was sie am meisten motiviert, antworteten 80% der befragten Fach- und Führungskräfte, dass Arbeitsumfeld, Kollegialität und Spaß an der Arbeit für sie im Vordergrund stünden.
Das Lob als Wertschätzungsinstrument erzeugt diese Motivation. Es bestätigt gute Arbeit und zeigt dem Mitarbeiter, dass er auf dem richtigen Weg ist. Es nimmt ihm die Sorge darüber, ob das, was er da tut, richtig und wertvoll ist.
Lob wirkt sogar körperlich, denn es zählt nach neurobiologischen Ergebnissen zu den stärksten psychoaktiven Stimulanzen, die der Mensch kennt. Durch ein Lob springt unser internes Belohnungszentrum an und schüttet Endorphine aus, also körpereigene Opiate. Daraus entsteht hohe Motivation, erhöhte Leistungsbereitschaft, mehr Produktivität, mehr Erfüllung und eine starke innere Bindung (zur Tätigkeit selbst als auch zum Lobenden).
Wirkungen, die monetäre Anreize oder Incentive-Programme nicht zu leisten vermögen.
Loben – wann und warum?
Jeder kann loben, Anlässe gibt es genug:
- wenn man jemand anderem etwas Nettes sagen will
- als Dankeschön für einen besonderen Einsatz
- um jemanden zum Lächeln zu bringen
- einem Kollegen oder Mitarbeiter, wenn er einen guten Job gemacht hat
oder es einfach mal gesagt werden muss …
Dies gilt nicht nur für Mitarbeiter, Kollegen sondern auch für Führungskräfte, die durch richtiges Lob ihre Wertschätzung kommunizieren. Sie haben damit den Schlüssel zur nachhaltigen und effektiven Mitarbeitermotivation in der Hand. Doch auch Führungskräfte freuen sich über Lob von ihrem Team und Kollegen :-)
Die Gute Gesellschaft mbH hat sich der Lobkultur bereits vor einigen Jahren angenommen. Inzwischen ist ein Lob-Instrumentarium entwickelt worden, bestehend aus verschiedenen Versionen der praktischen Lobkärtchen© und Theorie in Form der Publikation »Vom Wert des Lobes«. Eine Sonderedition des Buches für Führungskräfte wird noch in 2016 erscheinen.
———————————————————————————
Lob ein wichtiges Instrument im Feelgood Management
Wertschätzung, das hat der Gastbeitrag sehr deutlich gemacht, ist das A und O für Anerkennung. Ein wichtiger Bestandteil guter Unternehmenkultur und ein auch ein anerkanntes Management-Tool für menschzentrierte Führung. Lobkarten, auch bekannt als Kudo-Karten (griechisch = Anerkennung) finden insbesondere in agil arbeitenden Unternehmen verstärkt Einsatz.
Foto: GOODplace
Egal, in welcher Form Lob ausgedrückt wird, mit Hilfe von Lobkärtchen oder als positives Feedback gegenüber einem Kollegen oder Mitarbeiter – es kommt gut an. Deshalb – heute schon gelobt?
Wenn Ihr mehr darüber erfahren möchtet, wie aus theoretischem Vorhaben eine praktische Umsetzung wird oder welche anderen Methoden der anerkennenden Kommunikation ebenfalls wirksam sind, dann empfehlen wir Euch unsere Seminar- und Ausbildungsangebote.