Wie die Glücks-App helfen kann, dass aus ungeliebten Aufgaben Glückmomente entstehen
Fotografieren, Chatten, Einkaufen, Freunde finden, Mailen, Taxi buchen, Online Banking, Video drehen, Orte bewerben, Radio hören, Musik machen, Texte schreiben, Termine speichern, telefonieren… Dies sind nur einige Sachen, die man mittlerweile mit einem iPhone machen kann. Aus Harvard kommt etwas ganz Neues, das ein spannendes Thema erfasst und eine Antwort auf die Frage der Fragen geben möchte: Warum sind wir eigentlich glücklich? Die Glücks – App „Track your Happiness“ ist in Zusammenarbeit des Harvard Wissenschaftlers Matt Killingsworth mit dem Dan Gilberts Lab entstanden. Die App ermittelt mit Hilfe einer anonymen Umfrage, mit insgesamt 50 Fragen, die Gründe unseres Glücks.
Geburtsstunde einer Glücks-App
Matt Killingsworth arbeitete nach seinem Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaflichen Studiums als Product Manager für ein Software Unternehmen an der Frage: Wodurch wird Erfolg bestimmt? Letztendlich spielte das Glücklichsein die Hauptrolle in seiner Recherche: „andere Ziele sind nur Mittel zu dem großen “Goal”. So landete er im Lab von Dan Gilbert in der Harvard Universität und kam dort zu der Idee, den täglichen Glücksverlauf zu beobachten, um die eigenen Glücksgründe zu erkennen.
Die Track your Happiness App wurde 2009 entwickelt. Seitdem haben 15.000 Menschen unabhängig von von Alter, Beruf, Nationalität und sozialen Hintergrund die App benutzt. Dadurch wurden mehr als 650.000 Echtzeit-Meldungen ermittelt.
Wie funktioniert´s
Unter www.trackyourhappiness.org kann ein jeder sich anmelden und die App herunterladen. In der Anmeldung werden allgemeine Informationen gesammelt (Berufsbranche, Alter, Studium, Hobbies, Lebenszufriedenheit). Zum Schluss gibt man an, wann und wie oft man die Fragebogen bekommen möchte (z. B. drei Mal am Tag zwischen 9.00 Uhr und 19.00 Uhr).
Dann geht’s einfach los mit den Fragen, die per Mail über den Tag verteilt kommen. Jede Umfrage beginnt mit der Frage „How do you feel right now?“. Weitere Fragen sind was wir grade machen, ob wir mit jemandem zusammen sind, wie oft wir Sport machen und ob wir grade fokussiert sind.
Wichtige Regel ist, dass die Antworten sich auf die letzen 5 Minuten beziehen.
Nach 50 Fragen bekommt man einen Link zu seinem persönlichen Happiness-Profil, das mit Diagrammen und Grafiken einen Überblick gibt wann und in welcher Situation wir glücklich gewesen sind.
Fokus ist der Schlüssel
Eine zentrale Frage der App lautet: „Are you thinking about something else right now?“ Die Frage zielt darauf ab, dass wir häufig mit unseren Gedanken woanders sind: Das Phänomen heißt: Mind-wandering. Dieser Aspekt scheint ein Kernpunkt der Analyse zu sein. Aus den über 650.000 Umfragen ist hervorgegangen, dass je mehr wir an eine andere Sache denken anstatt an das was wir gerade tun, desto weniger glücklich sind wir. Und das unabhängig davon, was wir machen.
Es kann z.B. sein, dass wir eine bestimmte Aufgabe nicht mögen und das diese uns grundsätzlich unglücklich macht. Deswegen denken wir an andere Sachen, die uns Freunde bringen. Matthew Killingsworth und Daniel Gilbert konnten nachweisen, das auch wenn wir nicht mögen was wir grade tun, wir einfach glücklicher sind, wenn wir mit unseren Gedanken konzentriert bei der Sache bleiben. Außerdem ist aus der Analyse hervorgegangen, dass wir 47% unserer Zeit mit Mind-wandering verbringen. Fasst alles was wir machen wird immer und immer wieder von anderen Gedanken gestört.
Mein Glücksprofil
Aus meiner Erfahrung mit der App, kann ich auf jeden Fall bestätigen, das ich die Frage „Are you thinking about something else right now?“ fast immer positiv beantwortet habe. Leider kann ich jetzt nicht nachvollziehen, ob mich das irgendwie glücklicher oder unglücklicher gemacht hat.
Was ich auf jeden Fall spannend gefunden habe, ist, dass ich mich bei jeder neuen Umfrage auch selber hinterfragen musste, ob ich in den letzen 3 Minuten glücklich war. Und das mindestens drei Mal am Tag. Die Antwort war mir auch nicht immer wirklich bewusst…
Mit dem Thema Glück, haben sich schon Künslter, Theologen, Philosophen, Autoren, und Wissenschaftler aus allen Diziplinen beschäftigt. Trotzdem bleibt das Thema noch sehr vage. Wahrscheinlich wird auch die Happiness – App nicht alle Antworten finden. Dennoch, finde ich ist die Umfrage die Zeit wert, da sie bei der eigenen Reflektion helfen kann. Und vielleicht tragen wir mit unserer Teilnahme zur wichtigsten Recherche unseres Jahrhunderts bei.
Aus meinem Happiness-Bericht lerne ich, das der Umgang mit Menschen, guter Schlaf, die Freiheit zu entscheiden was ich mache, dabei fokussiert und produktiv zu sein und mein geliebtes Tanz-Training, ganz entscheidend zum meinem persönlichen Glück beiträgt.
☺
Quellen:
http://www.wjh.harvard.edu/~mkilling/
http://www.youtube.com/watch?v=37kDfP8KB0c
Autorin:
Francesca Pegoraro ist der „Geek“ im GOODplace Team. Sie ist immer auf der Suche nach spannenden Apps, Gadgets und Tools, die uns helfen unsere Arbeit leichter zu machen, uns besser zu organisieren und uns mehr Zeit für wirklich wichtige Dinge lassen.