Es ist erwiesen, ein inkompetenter Vorgesetzter ist der häufigste Grund, das Mitarbeiter frustriert sind und schließlich das Unternehmen verlassen. Kluge „Führung“ scheint also nicht nur ein wichtiges sondern scheinbar entscheidenes Kriterium zu sein, dass Mitarbeiter sich wohl fühlen.
Höchste Zeit also, sich mit dem Thema zu beschäftigen! Wie wär’s mal mit einem Fachbuch über das Thema „Führung“? Sebastian Purps-Pardigol zeigt in seinem Buch auf wie die Neurowissenschaf Chefs helfen kann. Der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther hat das Thema in die Chefetagen gehievt, das Vorwort ist konsequenterweise von ihm. Klingt langweilig? Kann ich nicht bestätigen. Durch viele konkrete Beispiele wird Führung mit Hirn super greifbar, ich habe mich selbst davon überzeugt.
Kurz zum Inhalt:
Der Autor verknüpft neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung, Psychologie und Verhaltsforschung wunderbar mit vielen Praxisbeispielen aus Unternehmen, das macht das Buch so lesenswert. Nicht blanke Theorie sondern angewandte Praxis machen das Thema greif- und umsetzbar.
Sätze wie
„Die Aufmerksamkeit entscheidet darüber, ob jemand das in ihm liegende Potential zur Transformation entfaltet, oder ob er der Mensch bleibt, der er immer schon war„
oder
“ .. Alle Führungskräfte, die erfolgreich eine menschenzugewandte und wirtschaftlich blühende Kultur erschaffen hatten, begannen diesen Prozess damit, an sich selbst zu arbeiten…“
haben mich sofort gepackt, weil Sie eins deutlich zeigen: Veränderung beginnt zuerst bei sich selbst. Um es auf das Unternehmen zu beziehen: Erst, wenn die Geschäftsleitung oder die Führungspersönlichkeit bereit ist, etwas zu verändern, kann auch ein Veränderungsprozess im Unternehmen beginnen. Den Spruch „Der Fisch stickt zuerst vom Kopf …“ ist sicher jedem bekannt.
In diesem Zusammenhang wird das inzwischen berühmte Beispiel der Hotelkette Upstalsboom erwähnt: Der Chef erhielt bei einer Mitarbeiterbefragung so schlechte Noten, dass er zunächst sehr erschüttert darüber war, um dann letztendlich einen Veränderungsprozess einzuleiten: Er fing an, Mitarbeitern mehr zuzutrauen, sie selbstverantwortlich arbeiten zu lassen. Der steigende Unternehmenserfolg hat ihm schließlich recht gegeben. Inzwischen bescheinigen ihm seine Mitarbeiter, dass sie stolz darauf sind, bei ihm zu arbeiten.
Was hat das nun mit Feelgood Management zu tun?
Das Buch zeigt anhand von sieben Kapitel untermalt mit vielen Praxisbeispielen, was die Voraussetzungen sind, damit der Mensch sein ganzes Potential entfalten kann:
- Urknall – es sind die Menschen, bei dem der Wandel beginnt
- Zugehörigkeit – Menschen möchten sich verbunden fühlen
- Entfaltung und Gestaltung – Menschen möchten sich einbringen
- Vertrauen – Menschen wachsen, wenn sie gefordert sind
- Sinnhaftigkeit – Menschen erhalten Zugriff auf ihre Ressourcen
- Achtsamkeit – Menschen finden zu sich zurück
Und genau diese Punkte sind auch die Voraussetzungen für nachhaltiges Feelgood Management gemäß den GOODplace Diziplinen: Im Fokus steht der Mensch. Mit der Selbstreflexion in Unternehmen vorzugsweise in der Geschäftsführung beginnt der Prozess des Wertewandels in der Unternehmenskultur. Erst, wenn die Führung an die Entfaltung und Eigeninitiative seiner Mitarbeiter glaubt, kann ein „Wir“-Gefühl entstehen. So beginnt der Prozess des Zugehörigkeitsgefühls mit dem Unternehmen. Mitarbeiter sind stolz darauf, genau dort zu arbeiten und empfehlen es weiter. Die Sinnhaftigkeit der Arbeit steigt durch die Zufriedenheit der einzelnen Mitarbeiter, die sich stärker gewertschätzt fühlen. Die Folge: Ideenreichtum und Produktivität nimmt zu.
Fazit:
Ein lohnenswertes Buch für alle, die sich mit dem Thema Führung auseinander setzen wollen – oder für diejenigen, die mehr darüber wissen wollen, welche Voraussetzungen im Unternehmen geschaffen werden müssen, damit wieder der Mensch im Fokus steht und – wie können es nicht oft genug wiederholen – morgens mit einem Lächeln ins Büro kommt.
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Für Euch gelesen:
Petra Siemoneit steuert unsere Sales- und Onlinemarketing-Aktivitäten. Sie beobachtet, was Medien über GOODplace schreiben, stellt Highlights vor oder macht sich so ihre eigenen Gedanken. Schreiben zählt zu ihren Leidenschaften.