Die Digitalisierung schreitet mit Riesenschritten voran. Sie stellt Unternehmen vor großen Herausforderungen, zunehmend auch immer mehr unsere Arbeitswelt. Agiles Arbeiten ist die Zauberformel. Das Neue daran, der Mensch und seine Bedürfnisse als Kunde und Mitarbeiter stehen im Zentrum. Human centricity, ein neuer Trend? Das Zukunftsforum 2016 des Fraunhofer Instituts suchte Antworten.
4 Zukunftsvisionen, die uns beschäftigen werden
Human Centricity in Unternehmen
Die Wirtschaft ist im Begriff sich von einer rein quantitativen Logik weg zu bewegen, so die Beobachtungen des Trendforschers Peter Wippermann. Die Customer-Centricity weicht der Human-Centricity. Es geht um die Anerkennung der Bedürfnisse und der Einzigartigkeit von Kunden und Mitarbeitern. Und es geht um Produkte, Prozesse und Unternehmensentscheidungen, die diese wiederspiegeln. Was Menschen antreibt, sind Emotionen, Sehnsüchte und Bedürfnisse. Unternehmen, die Werte leben, akzeptieren Gefühle und Empathie als menschlich und selbstverständlich. Sie erkennen sie als entscheidend für erfolgreiche Beziehungen, Zusammenarbeit und Ergebnisse an und räumen ihnen einen hohen Stellenwert ein.
Agiles Arbeiten wird zum Standard
Ein Beitrag des Zukunftsforum mit dem Titel „Agilität JETZT! – oder die Existenz Ihres Unternehmens in dynamischem Umfeld steht auf dem Spiel“ spiegeln die Brissanz und Dringlichkeit wider, warum ab jetzt agiles arbeiten zum Standard wird. Agil ist das Gegenteil von schwerfällig, träge, unbeweglich. Was bedeutet das für die Teamarbeit? Agile Methoden versuchen schwerfällige Planung aufzubrechen und offen zu sein für Veränderungen. Sie versuchen, leichtfüßige Abläufe einzuführen und überbordende Bürokratie auf ein sinnvolles Maß zurecht zu stutzen. Welche Rolle nimmt der Mensch dabei ein? Der 1. Leitsatz des agilen Manifests stellt klar, der Mensch und seine Interaktionen sind wichtiger als der Prozess. In der Praxis zeigt sich das darin, dass Mitarbeiter und Teams mehr Freiraum für Selbststeuerung und eigene Entscheidungen haben. Das klingt nach einem klaren Indiz für Human Centricity.
Arbeitskultur die neue Währung für Innovation
Die Gewinner des New Work Award 2016, das Traditionsunternehmen Robert Bosch hat durch ein flexibles und innovatives Arbeitskulturkonzept überzeugt, das die jeweiligen Lebensphasen und Flexibilitätsbedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt. Wie wichtig das Thema Arbeitskultur für Innovationen ist, zeigt der neue Trend, vorgestellt auf dem Fraunhofer Zukunftsform von Corporate Start ups , die den Vorteil der grünen Wiese für erfolgreiche Kulturentwicklung bieten – agil, leichtfüssig, dynamisch. Welchen Weg geht hier der New Work Gewinner? Mit der Robert Bosch Start-up Gmbh ist er schon längst auf dem Weg …
Humans, die neuen Helden von morgen
Der Trend Human Centricity macht deutlich, Menschen wollen nicht länger auf die Rolle als berechenbarer Konsument oder produktiver Mitarbeiter reduziert werden. Sie wollen mit allen Facetten ihrer Persönlichkeit wahrgenommen werden. Sie sind die neuen Helden in diesem Szenario, der Zukunft von morgen und übermorgen. Kluge Unternehmen setzen schon heute auf neue Ansätze, wie agiles Arbeiten und Feelgood Management.

Foto: Privat
Das Fraunhofer Institut hat mit dem Zukunftsforum 2016 und seiner agilen Unkonferenz, mutig einen neuen Weg beschritten, der eine Vielfalt an neuen Impulsen und Begegnungen ermöglichte und zum Einmischen anregte. Über das Bar-Camp wurden selbstbestimmt und eigeninitiativ Themen von den Konferenzteilnehmern vorgeschlagen, nach Nachfragelage ausgewählt und in selbstgesteuerten Kurz-Workshops vertieft. Das von GOODplace eingebrachte Thema Feelgood Management, hat offensichtlich den Nerv der Konferenz getroffen. In bester Unkonferenz-Manier hat die Gründerin Monika Kraus-Wildegger einen Kurz-Workshop zum Thema gegeben. Ein klarer Indiz für den Trend Human Centricity, so meinen wir. Ein weiterer, sind auch die steigenden Teilnehmerzahlen unserer Feelgood Management-Fachkurse.
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Autorin:
Monika Kraus-Wildegger, Gründerin von GOODplace und Feelgood Management Expertin. GOODplace steht für neues Denken und neues Arbeiten in Unternehmen. Hier diskutieren Kopf- und Wissensarbeiter, welche Arbeitskultur sie von modernen Unternehmen erwarten.