Beschäftigte werden zunehmend in einem hybriden Office-Setting arbeiten, also zwischen Homeoffice und dem Büro. Das hybride Büro wird zum Drehpunkt der Unternehmenskultur. Studien zeigen, das die Verbundenheit, der menschliche Faktor, der über Nähe genährt wird, drastisch sinkt, je weniger reale Treffen stattfinden. Die Herausforderung liegt in der Frage wie menschliches Re-connecten in den verschiedenen Settings gelingen kann. Wie wird das Office zum Ort der Begegnung, der Gefühle, der Kommunikation? Wie erhöhen Unternehmen den Wert der Face-to-Face-Zeit?
Der Face-to-Face-Kontakt, die physikalische Präsenz mit echten Menschen, darin sind wir als Menschen in den letzten 70.000 Jahren brilliant geworden, im analysieren der Mimik-, Emotion- und Gestik-Information sind wir Weltmeister, so Neuropsychologe Prof. Lutz Jäncke. In virtuellen Settings bleibt der Mensch dahingegen hinter seinen ureigenen Kommunikations-Fähigkeiten zurück und kann sein Potential nur eingeschränkt ausschöpfen.
Echte Begegnung vs. Digitale Nähe?
Professor Marissa King, Autorin von Social Chemistry fand heraus, das wenn man sich 30 Tage nicht mehr physisch gesehen hat, das Gefühl der Nähe zu Menschen und Freunden um 30% schwindet, nach 150 Tagen sogar um 80%. Die Verbundenheit geht verloren, die soziale Distanz nimmt zu. Für Mitarbeitende im Homeoffice und ihre Unternehmen sind das alamierende Zahlen, wie auch für alle anderen Menschen.
Menschen brauchen ein gewisses Maß an Interaktion von Angesicht zu Angesicht, um gut zusammenzuarbeiten und auch informell Wissen von erfahreneren Kollegen aufzunehmen. Sie müssen sich mit anderen Menschen verbinden und Vertrauen aufbauen. Sie brauchen informelle Netzwerke über ihre Abteilung hinaus und die kreative Zusammenarbeit, die zufällige Begegnungen an der Kaffeemaschine oder dem nahegelegenen Kiosk bieten.
„Wem es gelingt, die Menschen im Unternehmen mit all ihren Fähigkeiten, Erfahrungen, Idealen und Ideen dauerhaft zu gewinnen und zu binden, dem steht die Zukunft offen.“
Dr. Jochen Hahne, Geschäftsführer Wilkhahn
Entscheider und Führungskräfte sind gefragt in ihren strategischen Entscheidungen über hybride Arbeitswelten, die soziale Verbundenheit mit KollegenInnen und dem Unternehmen gut im Blick zu behalten. Die Herausforderung besteht in der ausgewogenen Balance zwischen virtuell und physischer Interaktion, ansprechenden Officekonzepten und dem klugen Einsatz von Technologie.
Mensch im Zentrum
Mein Apell, hören Sie auf jedes Whitepaper zu hybriden Arbeiten zu lesen. Fragen Sie ihre Mitarbeitenden was ihnen wichtig ist, damit sie gemeinsam lernen können. Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns davon zu lösen, Arbeit rund um den Büro-Standort zu entwerfen und Arbeit um den Menschen herum zu gestalten. Nehmen Sie die mitarbeiterzentrierte Perspektive ein, in dessen Zentrum die Bedürfnisse des Individuums bei gleichzeitigem Fokus auf Vertrauen und Produktivität liegt. Der menschzentrierte Ansatz richtet sich an dem ganzheitlichen Menschenbild aus.
One size fits all war gestern.
Folgendes Beispiel zum Thema hybrides Arbeiten vermitteln einen ersten Eindruck über das Spektrum der individuellen Bedürfnisse.
Hybrid Office-Präferenzen aus Mitarbeiter-Perspektive:
- Drei Tage Büro, zwei Tage Homeoffice
„So bleibe ich im Austausch mit den Kollegen und kann auch mal meiner Familie entkommen!“
- Vier Tage Büro, ein Tag Homeoffice
„Im Team arbeiten und einen Tag zuhause an Themen, wo ich Konzentration und Ruhe brauche.“
- Fünf Tage Büro, drei Tage flex im Monat
„Im Office bin ich produktiv, habe meine Routinen. Die Flex-Tage helfen mir bei Pflege meiner Eltern.“
- Vier Tage Homeoffice, ein Tag Büro
„Ich arbeite zuhause. Keine Ablenkung ausser der Hund will raus. Mein Bürotag ist ein Social Day an dem das gesamte Team zusammen kommt.“
Anhand der Beispiele wird deutlich, die Bedürfnisse sind so individuell, wie divers die Belegschaften.
Menschzentrierte Kultur
Die Herausforderung für Organisationen besteht darin, auf dem Weg zur menschzentrierten Unternehmenskultur, kontinuierlich die Bedürfnisse der Mitarbeitenden aktiv im Blick zu behalten, um passgenaue und tragfähige Lösungen mit hoher Akzeptanz zu entwickeln. GOODplace ausgebildete Feelgood Manager und Feelgood Managerinnen etablieren über das Feelgood Management System die dafür notwendigen Rahmenbedingungen. Unternehmen sind darüber in der Lage eine Unternehmenskultur zu gestalten, in der sich Mitarbeitende als ganzer Mensch wahrgenommen fühlen, sich mit ihren TeamkollegInnen und dem Unternehmen und seiner Vision verbunden fühlen können.
FAZIT:
Erfolgreiche Mannschaften zeichnen sich nicht dadurch aus, wie produktiv sie sind, sondern durch ihren Sinn für Gemeinschaft, ihr Einfühlungsvermögen und Vertrauen, so eine Microsoft-Studie. Der Wert von sozialen Begegnungen und von Face-to-Face-Zeit ist folglich unschätzbar wertvoll für den Unternehmenserfolg. Jede Investition in menschzentrierte Kulturarbeit generiert einen vielfachen Return of Investment und sichert die Zukunft von Unternehmen.
WEITERE IMPULSE:
Unternehmenskultur: Verbindendes Element für hybrides Arbeiten – Studie Microsoft
Bürogestaltung: Neue Arbeitswelten, als Ort der Begegnung – von Neotares
Führung: Hybrides Arbeiten – Führung ist gefragt – von Birgit Ströbel
Feelgood Management: Mit Wertschätzung und Menschlichkeit erfolgreich in die Arbeitswelt von morgen – von M. Kraus-Wildegger
Monika Kraus-Wildegger
CEO + Gründerin von GOODplace, Vordenkerin und Expertin für Human Work
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